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Umfrage Ärzte Zeitung: Mehr als 90 Prozent für den Direktzugang
In den letzten zwei Wochen haben die Medien ein Positionspapier der Regierungsfraktion und unsere politische Forderungen vielfach aufgriffen und bundesweit sowohl über die schlechte Einkommenssituation der Physiotherapeuten als auch über die Wichtigkeit unserer Arbeit berichtet.
Die Ärzte Zeitung startete parallel dazu eine Leser-Umfrage zum Thema "Soll Patienten ein direkter Zugang zu den Physiotherapeuten ermöglicht werden, wie es ein Unionspapier vorsieht?"
In dem Positionspapier der CDU/CSU-Fraktion geht es um mehr therapeutische Freiheit in Form einer Blankoverordnung des Arztes. Die Regierungsfraktion erklärt, dass dies effektiver und günstiger für die Krankenkassen sei und spricht sich darüber hinaus für den Direktzugang aus.
Mit diesem Papier wird sich auch heute Abend um 21:45 Uhr die Sendung Report im Ersten beschäftigen. Hierzu gab es in den letzten Tagen Interviews mit Dr. Kühne und unserer Vorsitzenden Andrea Rädlein. Wir hoffen sehr auf eine faire Berichterstattung.
Zustimmung eindeutig
Das aktuelle Ergebnis der Umfrage der Ärzte Zeitung (Stand heute 13:00 Uhr) zeigt deutlich, dass diese Position auch unter der Leserschaft der Ärzte Zeitung Zustimmung findet: Insgesamt halten mehr als 93 Prozent der Teilnehmer den Direktzugang zum Physiotherapeuten für eine gute Idee. Davon sprechen sich 50,87 Prozent der Umfrageteilnehmer für die Möglichkeit aus, "auch ohne Rezept eine Physiotherapie auf Kassen-Kosten zu erhalten." 26 Prozent sehen den Vorteil des Direktzugangs darin, dass "auch Ärzte davon profitieren können: weniger Bürokratie, niedrigere Regress-Gefahr, mehr Zeit für andere Patienten." 16,68 Prozent halten den Ansatz richtig, wünschen sich aber vorab eine Klärung bezüglich Haftung und Budget.
Anders reagierte jedoch die Ärztekammer Westfalen-Lippe. In einer offiziellen Stellungnahme der Ärztekammer wird deren Präsident Dr. Theodor Windhorst folgendermaßen zitiert: "Wir wehren uns dagegen, dass ärztliche Kompetenz durch Substitution zugunsten anderer Berufe aufgelöst wird. Davon profitiert die Patientenversorgung in keiner Weise."
SPD-Vizefraktionschef Karl Lauterbach findet den Vorstoß der CDU/CSU-Fraktion etwas überstürzt. Dem Focus gegenüber äußert er, dass bisher Initiativen dieser Art überparteilich abgestimmt wurden. Dennoch sichert er zu, den Vorstoß der CDU-Kollegen sachlich zu prüfen. So ist er bereits dabei zu überprüfen, inwieweit Erfahrungen aus anderen Ländern mit Direktzugang auf Deutschland übertragbar seien.
Um das Thema "Mehr Therapiefreiheit und Autonomie für die Physiotherapie?" wird es auch am Montag, 27. April 2015, beim zweiten "Talk am See" der Regionalgruppe Freiburg unseres Landesverbandes Baden-Württemberg gehen. Es sind Vertreter aus Politik, Ärzteschaft, der Krankenkassen und Verbänden sowie Therapeuten und Patienten eingeladen, um gemeinsam diese Themen zu diskutieren.
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