Techniker Krankenkasse in Sachsen-Anhalt:

80 Prozent der Rückenoperationen sind unnötig!

Die Landesvertretung Sachsen-Anhalt der Techniker Krankenkasse (TK) hat festgestellt, dass in Sachsen-Anhalt immer mehr Menschen am Rücken operiert werden: Laut Pressemitteilung der TK ist die Anzahl der operativen Eingriffe seit 2009 in Sachsen-Anhalt um knapp sechs Prozent, bundesweit sogar um 16 Prozent gestiegen.

"Dabei sind 80 Prozent der verordneten Eingriffe unnötig", erklärt Jens Hennicke, Leiter der TK-Landesvertretung. "Das haben Auswertungen unseres Angebotes -Zweitmeinung vor Wirbelsäulen-Operationen- ergeben", betont er.

Im Rahmen eines Projektes können sich Versicherte der Techniker Krankenkasse vor einer Operation in Schmerzzentren von einem Expertenteam beraten lassen. Diese Zweitmeinung ist für die Versicherten der TK kostenlos.

Durch Physiotherapie können zahlreiche Operationen vermieden werden

Die Ärzte Zeitung vom 22. November 2013 zitiert den Leiter der TK-Landesvertretung: "Gerade im Rückenbereich bieten konservative Therapien wie Krankengymnastik oder Entspannungsverfahren bei vielen Beschwerden eine adäquate Alternative zur Operation."

"Es ist gut und wichtig, dass sich diese Erkenntnis bei den Kostenträgern Schritt für Schritt durchsetzt", sagt Ute Mattfeld, Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie. "Hier liegt noch viel Potenzial brach. Wenn Physiotherapeuten eigenständiger entscheiden könnten, welche Therapiemaßnahme in der vorliegenden Situation für den Patienten sinnvoll ist, könnten wir noch bessere Ergebnisse erzielen", ist sich Ute Mattfeld sicher. Denn: Physiotherapeuten wissen, wann beispielsweise Manuelle Therapie, Krankengymnastik oder auch Medizinische Trainingstherapie dem Patienten weiterhilft. "Wir werben weiter bei den Kostenträgern dafür, Physiotherapeuten mehr Entscheidungsfreiheit innerhalb der Physiotherapie zu ermöglichen – gerne zunächst in Modellversuchen, die dann zeigen werden, dass wir mehr für den Patienten tun können, als uns innerhalb der derzeitigen Rahmenbedingungen gestattet ist", so Mattfeld.

Die Pressemitteilung der TK Sachsen-Anhalt finden Interessierte hier.