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22.04.2015

report München berichtet mit zweifelhaftem Fokus über das CDU-Positionspapier zur Situation der Heilmittelerbringer

Unter dem Titel "Lobbyismus im Bundestag – Profitiert Abgeordneter von eigenem Positionspapier?" beschäftigte sich report München bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr mit der Physiotherapie.

Aufhänger des aktuellen Beitrags war das Positionspapier der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur unbefriedigenden Situation der Heilmittelerbringer in Deutschland. Dass sich an der unzureichenden Vergütung und den sonstigen Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen der Therapeuten bald etwas ändern muss, bestätigte Report München zwar, stiess sich aber an der Doppelfunktion von Roy Kühne, dem Verkünder der Wahrheiten: Als Bundestagsabgeordneter dürfe er sich nicht für seinen Berufsstand der Physiotherapeuten einsetzen, die Wahrheit kam für Report also aus dem falschen Mund.

report nennt  klare Fakten zur Situation der Physiotherapeuten in Deutschland: geringer Verdienst, hohe Kosten für die Ausbildung und anderes mehr führen schon heute zum Fachkräftemangel. Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband) bestreiten dies gar nicht, malen aber eine angebliche Kostenexplosion an die Wand, die durch Veränderungen im Heilmittelbereich entstehen könnte. Wo bleibt da die kritische Nachfrage von Report?

Kein Wort fällt im Beitrag über das Potenzial und den Nutzen der Physiotherapie für die Patienten. Kein Wort auch darüber, dass Physiotherapie Kosten senken kann. "Anscheinend ist die gesundheitliche Behandlung in Deutschland nichts mehr wert. Ansonsten würde man hier den Fokus nicht auf wirtschaftliche Interessen der Ärzteschaft legen. Ich frage mich: Wie lange müssen wir uns weiter als Schlusslicht internationaler Versorgungsstandards betrachten?", betont Andrea Rädlein unmittelbar nach Ausstrahlung des Beitrags.

"Wir werden nicht aufgeben und kämpfen weiter für Verbesserungen im Heilmittelbereich! Gut, dass diese Botschaft endlich im Bundestag angekommen ist!", so die Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie.