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Politik lässt Patienten und Heilmittelerbringer im Regen stehen – Abkoppelung der Vergütungen von der Grundlohnsummen- entwicklung erneut vertagt
Im Rahmen der finalen Beratungen des Health-Gesetzes wird es keine Abschaffung der Grundlohnsummenbindung bei Vergütungserhöhungen im Heilmittelbereich geben.
Das hat die Politik am 30. November 2015 entschieden. Dabei sind die Fakten erdrückend, die Patientenversorgung ist in Gefahr. Denn: Sowohl die Ausbildungszahlen als auch die Verweildauer im Beruf sinken dramatisch. Tausende Arbeitsplätze bleiben schon heute unbesetzt. Die Wartezeiten für Patienten bis zum ersten Termin steigen stetig. Ein Grund für diese Gesamtsituation ist vor allem die unzureichende Vergütungssituation im Heilmittelbereich.
"In unzähligen Gesprächen haben wir der Politik die Situation der Physiotherapeuten und die Auswirkungen für die Patienten geschildert. Unsere Argumente haben wir mit Fakten und Beispielen aus der Praxis untermauert. Umso mehr ärgert es mich, dass die Politik längst überfällige Maßnahmen wieder nach hinten verschiebt", erklärt Andrea Rädlein, Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie und stellvertretende Vorsitzende des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV).
"Die Untätigkeit der Politik in dieser Frage verschlechtert die therapeutische Versorgungssituation in Deutschland weiter. Eine angemessene Vergütung der Physiotherapeuten ist ein elementarer Baustein, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken", betont Andrea Rädlein.
"Wir appellieren an die Große Koalition, Wort zu halten und die Situation der Heilmittelerbringer deutlich zu verbessern", so Andrea Rädlein. "Die Politik hat Geschlossenheit der Berufsverbände gefordert. Wir haben als Spitzenverband für alle Therapeuten in Deutschland diese Geschlossenheit geliefert, und doch lässt die Politik die Heilmittelerbringer im Regen stehen. Heute sind wir enttäuscht, ab morgen setzen wir unsere Gespräche in Berlin fort. Maßnahmen für eine bessere Vergütungssituation sind alternativlos, wenn es der Politik ernst ist und sie die Patientenversorgung tatsächlich sicherstellen möchte", betont Andrea Rädlein.
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