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15.01.2025

Physio Deutschland: Unterstützung für ein Projekt in Uganda

Physio Deutschland verweist auf ein beeindruckendes Vorhaben des Vereins Lichtstrahl Uganda e.V.: Im Rahmen des Lichtstrahl-Projekts soll in Gulu das „Lightray Uganda Center of PhysioTherapy“ (LU CPT) entstehen. Ziel ist es, den Zugang zu physiotherapeutischen Behandlungen in einer Region mit extrem geringer Versorgung nachhaltig zu verbessern. Die Gründerin des Vereins, Heike Rath, wurde für ihr erstaunliches Engagement im November 2024 sogar mit dem Publikumspreis „Goldene Bild der Frau“ geehrt.

Der Weltverband für Physiotherapie (World Physiotherapy) berichtet für das Jahr 2023 über die Anzahl von 450 praktizierenden Physiotherapeut*innen in Uganda. Diese Anzahl entspricht einem Versorgungsverhältnis von 1:100.000 Einwohner*innen in Uganda. Im Vergleich dazu beträgt dieses Verhältnis im Jahr 2023 in Deutschland 245:100.000.

„Der Bedarf an physiotherapeutischen Leistungen in Uganda ist daher besonders groß, während die Zahl ausgebildeter Fachkräfte sehr gering ist. Das Lichtstrahl-Projekt leistet einen bedeutenden Beitrag, um langfristig das Gesundheitswesen vor Ort zu stärken“, erklärt Dr. Minettchen Herchenröder, Generalsekretärin von Physio Deutschland. 

Aufbau des Projekts „LU CPT“ und nachhaltiger Aufbau einer Physio Unit mit integrierter Ausbildung vor Ort

Die erste zentrale Maßnahme ist die Ausbildung zweier Lichtstrahl-Mitarbeiter*innen im Mulago-Krankenhaus, dem größten staatlichen Krankenhaus in Uganda. Diese absolvieren ein dreijähriges Diplomstudium in Physiotherapie und werden parallel in den Aufbau des Projekts eingebunden. Parallel wird das „LU CPT“ errichtet und entsprechend eingerichtet.

Die Einrichtung „LU CPT“ wird neben der Behandlung von Patient*innen auch als Bildungszentrum zur Verfügung stehen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit der lokalen Gesundheitsbehörde in Gulu und den staatlichen Village Health Teams (VHTs). Jeweils ein Team aus Uganda und Deutschland werden gemeinsam das neue Ausbildungs-Modul „Physio4VHT“ entwickeln, nach dem die mobilen Gesundheitsteams physiotherapeutisch weitergebildet werden können. Damit wird es möglich sein, physiotherapeutische Hilfe flächendeckend auch in entlegene Gebiete zu bringen. Diese Zusammenarbeit erfolgt sowohl digital als auch vor Ort. Das Projekt ist darauf ausgelegt, sich nach drei Jahren selbst zu tragen.

Lücke in der medizinischen Versorgung schließen

Heike Rath, Gründerin und Vorsitzende von „Lichtstrahl Uganda“, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Seit über einem Jahrzehnt engagieren wir uns für die Verbesserung der Lebensbedingungen in Gulu. Mit dem Aufbau der Physiotherapie- und Rehabilitations-Unit schließen wir eine Lücke in der medizinischen Versorgung und schaffen neue Perspektiven – sowohl für die Menschen vor Ort als auch für zukünftige Fachkräfte.“

Das Projekt richtet sich an die spezifischen physiotherapeutischen und rehabilitativen Herausforderungen in der ländlichen Region von Gulu. Marcellus Bonato, Senior Professor am Fachbereich Gesundheit der FH Münster und Initiator, ergänzt: „Durch die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und den langjährigen Erfahrungen der Lichtstrahl-Mitarbeitenden können wir Behandlungs- und Ausbildungskonzepte ganz genau an die Bedarfe und Möglichkeiten vor Ort ausrichten. Das Ausbildungs-modul für die VHTs befähigt zur Übernahme von physiotherapeutischen Tätigkeiten in klar umgrenzten Anwendungssituationen.“

Physio Deutschland freut sich, wenn Mitglieder*innen dieses innovative Vorhaben und beeindruckende Projekt unterstützen möchten. „Gemeinsam können wir dazu beitragen, den Zugang zu physiotherapeutischer Versorgung in ärmeren Ländern wie Uganda zu verbessern und ein Vorbild für internationale Kooperationen zu schaffen“, sagt Minettchen Herchenröder von Physio Deutschland.

Nähere Informationen zu „Lichtstrahl Uganda“

Auf der Projekt-Landingpage könnt Ihr Euch selbst einen Eindruck von dem Lichtstrahl-Projekt und Engagement des Vereins machen und dort findet Ihr auch Informationen, wohin Interessierte spenden können.

Die Münsteranerin Heike Rath wurde im November 2024 für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr besonderes Engagement für Tausende von Kindern und Frauen in Uganda mit der Auszeichnung „Goldene Bild der Frau“, dem Publikumspreis 2024, geehrt (mehr Infos dazu hier).