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Physio Deutschland betont: Klimaschutz ist Gesundheitsschutz
Physio Deutschland - Der Deutsche Verband für Physiotherapie e. V. - unterstützt die neueste Initiative der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), die die schwerwiegenden Auswirkungen von Hitzestress auf die menschliche Gesundheit hervorhebt. Insbesondere neurologische Erkrankungen nehmen durch steigende Temperaturen zu, was die dringende Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen unterstreicht.
Hitze und neurologische Erkrankungen
Längere und intensivere Hitzeperioden, eine direkte Folge der Klimakrise, haben tiefgreifende negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Eine kürzlich im „European Heart Journal“ veröffentlichte Studie zeigt, dass nächtliche Hitzeereignisse die Schlaganfallrate signifikant erhöhen (Studieninformationen: Quellen unter dem Text aufgeführt). Zwischen 2006 und 2012 wurden im Großraum Augsburg jährlich zwei zusätzliche Schlaganfälle durch nächtliche Hitze registriert, während es zwischen 2013 und 2020 bereits 33 zusätzliche Fälle pro Jahr waren. Neben Schlaganfällen verschlechtern sich auch andere neurologische Erkrankungen wie Migräne, Multiple Sklerose und Delir bei hohen Temperaturen, was die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigt.
„Die gesundheitlichen Gefahren durch Hitze werden oft unterschätzt. Es ist essenziell, dass präventive Maßnahmen bekannt sind und insbesondere von vulnerablen Gruppen ernstgenommen werden. Wir begrüßen die aktuellen Klimaschutzpläne des Bundesgesundheitsministeriums und die Aufklärungsarbeit von KLUG," sagt Hannah Hecker, stellvertretende Vorsitzende von Physio Deutschland.
Vulnerable Gruppen sind besonders betroffen:
Migräne: Hitzewellen erhöhen die Häufigkeit von Migräneattacken, ausgelöst durch Dehydration und Schlafmangel.
Multiple Sklerose (MS): Über die Hälfte der Patienten und Patientinnen mit MS erlebt eine Symptomverschlechterung bei Hitze, bekannt als Uthoff-Phänomen.
Querschnittslähmung: Betroffene leiden unter eingeschränkter Temperatur-regulation und sind auf externe Geräte angewiesen, was sie besonders anfällig für Hitzestress macht.
„Für uns Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ist es entscheidend, dass wir die Auswirkungen von Hitzestress auf unsere Patienten und Patientinnen verstehen und entsprechende Maßnahmen ergreifen können. Klimaschutz ist nicht nur Umweltschutz, sondern auch Gesundheitsschutz. Indem wir aktiv gegen den Klimawandel vorgehen, schützen wir die Gesundheit unserer Patienten und die der gesamten Bevölkerung“, betont Hannah Hecker.
Klimaschutz als Gesundheitsmaßnahme: Physio Deutschland betont die Bedeutung von Klimaschutz als integralen Bestandteil des Gesundheitsschutzes. Die Klimakrise fordert eine aktive Rolle der Gesundheitsberufe in der Transformation hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft, in der Gesundheit und Wohlbefinden gesichert sind. „Die Gesundheit der Menschen hängt schließlich auch von der Gesundheit der Ökosysteme ab“, begründet Hannah Hecker ihren Einsatz gegen den Klimawandel.
Leitfäden und Infos für Betroffene und Behandelnde
Anlässlich des diesjährigen Hitzeaktionstages, der am 05. Juni 2024 stattfand, veröffentlichte KLUG in Zusammenarbeit mit der DGN einen Leitfaden für Betroffene und Behandelnde. Dieser enthält wichtige Maßnahmen wie die Vermeidung direkter Sonneneinstrahlung, das Kühlen des Körpers, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und bei Bedarf die Anpassung von Medikamenten.
Hier geht es direkt zu den Infos von KLUG:
Webseiten von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit:
https://www.klimawandel-gesundheit.de/planetary-health/hitze/
https://www.klimawandel-gesundheit.de/handlungsfelder-und-projekte/hitze/
https://hitze.info/infomaterialien/
Weitere Informationen zum Umwelt- und Klimaschutz:
Webseite Stiftung Mercator: Klimaschutz – Stiftung Mercator (stiftung-mercator.de)
Webseite Deutsche Bundesstiftung Umwelt: Themen - DBU
Webseite Umweltbundesamt: Umweltbundesamt | Für Mensch und Umwelt
Webseite https://hitzeservice.de/, Herausgeber: Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, AG Globale Umweltgesundheit & Klimawandel, Klinikum der Universität München, gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit
Studieninformationen:
Quelle der Studie (im Text erwähnt): He C, Breitner S, Zhang S, Huber V, Naumann M, Traidl-Hoffmann C, Hammel G, Peters A, Ertl M, Schneider A. Nocturnal heat exposure and stroke risk. Eur Heart J. 2024 May 21: ehae277. doi: 10.1093/eurheartj/ehae277
National Library of Medicine:
Hitzebedingte Sterblichkeit im Extremsommer 2022 - PMC (nih.gov)
Fokus: Klimawandel und Umweltgesundheit: Hitze und Herz - PMC (nih.gov)
Informationsdienst Wissenschaft:
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